Aktuelles

06.09.2020

Diskussion: Tag des Guten Lebens

Am Sonntag, den 6. September laden die Initiatoren des „Tags des Guten Lebens“ ab 14:00 auf den Marktplatz Berliner Strasse am Kulturbunker zum Gespräch. Themen des Treffens mit dem Ziel eines „Public Interest Design“: Demokratie, Freiheit und die Rolle des öffentlichen Raumes für unser Zusammenleben. Wegen „Corona“ fällt der „Tag“ in diesem Jahr aus, aber 2021 ist fest im Blick.

Ein erstes Treffen gab es unter anderen Voraussetzungen bereits im November vergangenen Jahres = https://www.tagdesgutenlebens.de/ein-abend-in-muelheim-erstes-kennenlerntreffen-fuer-den-tag-des-guten-lebens-2020/#more-4779 Im Blick dabei: die öffentlichen Plätzen auf die Berliner Str. und der Von Spar Str.

Der „Tag“ ist kein traditionelles Straßenfest, er ist auch keine klassische “Nachhaltigkeits-Veranstaltung”, bei der über das gute Leben primär geredet wird. Er ist eine merk-, aber liebenswürdige Mischung aus allem Möglichen. Bisher hat er in Köln bereits fünfmal und in sehr unterschiedlichen Vierteln stattgefunden – zuletzt in Ehrenfeld. Mit jeweils über 200 Aktionen und bis zu 140.000 Besucher*innen hat er sich als Teil der Kölner Stadtgesellschaft etabliert. Zum Vergleich: in erfolgreichen Jahren erreichte „Mülheim live“, das Straßenfest auf der Frankfurter Straße, bis zu seiner Absage ähnliche Zahlen.

Organisator der Kölner Events war und ist der gemeinnützige Agora e.V. = https://www.agorakoeln.de/projekte/tag-des-guten-lebens/. Aber der „Tag“ ist längst kein lokales Projekt mehr. Hinzu kommen bisher Veranstaltungen in Berlin, Dortmund, Dresden, Mainz oder Wuppertal. Getragen werden die Initiativen insgesamt von einem eher losen deutschlandweiten Netzwerk des Vereins für sozio-kulturelle Arbeit (VSKA e.V.)

Infos: http://kulturbunker-muelheim.de/startseite/

https://www.facebook.com/Kulturbunker-K%C3%B6ln-149187191817283/

https://www.tagdesgutenlebens.koeln/

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29.08.2020

Endlich: das Café am Faulbach

Am Samstag, den 29.08., eröffnet KOMMRHEIN – das neue Café Am Faulbach 2. Damit es coronamäßig nicht zu eng wird, werden Tische und Stühle nicht nur auf der Terrasse, sondern auch auf dem Hof aufgestellt. Es gibt Kaffee und Kuchen, dazu Erfrischungsgetränke und Eis am Stiel. Dazu servieren Kabarettist Jürgen Becker und Pfarrer Franz Meurer u.a. von 15 – 18 Uhr ein Überraschungsprogramm. Am Eröffnungstag gibt’s alles zum Spendenpreis.

Beim Bau des Cafés war stets der Umwelt- und Klimaschutz im Blick. Gebäude und Terrasse sind überwiegend aus Holz. Auch die Dämmung muss nicht entsorgt werden, wenn sie in Würden ergraut ist. Sie taugt dann immer noch zum Heizen. Inneneinrichtung und das Draußen-Mobiliar sind fast komplett Secondhand. Tassen und Teller wie das Besteck stammen aus Spenden und aus Wohnungsauflösungen. Das Sammelsurium kann sich sehen lassen und steht auch die Vielfalt des Selbsthilfe-Projektes.

Dazu kommt die Lage: schon von vielen herbeigesehnt, gibt es nun zwischen der Mülheimer Brücke und dem Stammheimer Schloßpark die Möglichkeit, direkt am Rheinufer einzukehren. Und für den SSM eine weitere Möglichkeit, den Lebensunterhalt für seine Mitglieder zu verdienen.

In den nächsten Wochen wird das KommRhein jeweils Fr.+ Sa.+ So. jeweils von 14.00 – 18.00 geöffnet sein. SSM und MachMit e.V. freuen sich auf Ihren Besuch.

Infos: www.ssm-koeln.org | Kontakt: cafe@ssm-koeln.org

 

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11.07.2020

Petition der Woche
Belohnen, nicht besteuern

Anlass der Petition: Secondhandshops sind von Schließung bedroht

Das wollen die Initiatoren: Keine MwSt für Secondhandware

Das wollen sie nicht: Neue Klamotten

Secondhandprodukte sind nachhaltig, und die Preise sind niedrig. Die alten Möbelstücke oder die individuelle Kleidung sehen zugleich oft cool aus. Doch viele Secondhandgeschäfte fürchten derzeit um ihr Überleben. Und so fordert eine Petition nun, dass Secondhandbetriebe null Prozent Mehrwertsteuer entrichten sollten.

Zwar hat die Bundesregierung die Mehrwertsteuer bereits gesenkt, um Konsum und Konjunktur in der Corona-Pandemie anzukurbeln. Für die Verfasserin der Petition, Daniela Kaminski, und ihre Unterstützer*innen ist aber völig klar, dass eine lediglich niedrigere Mehrwertsteuer für die Branche nicht ausreichend ist. Mit einer Onlinepetition möchte sie den Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier, dazu bringen, den gesellschaftlichen, ökologischen und sozialen Beitrag der Secondhandgeschäfte anzuerkennen: Er soll die Steuer beim Verkauf von Secondhandprodukten auf null Prozent setzen, außerdem soll die Branche von den üblichen Entsorgungskosten freigestellt werden.

Daniela Kaminski hatte einst selbst einen Secondhandladen, außerdem ist sie Mitbegründerin des Bundesverbandes Secondhand. „Anders als die Fast-Fashion-Industrie, die es mit gutem Marketing immer wieder schafft, uns einzureden, dass wir mit dem Kauf ihrer Produkte den nachhaltigen Konsum fördern, gehen Secondhandläden wirklich gegen diesen ökologischen Irrsinn vor. „Das muss endlich belohnt und nicht besteuert werden“, sagt sie.

Gebrauchte Produkte sind nicht unbedingt ökologisch oder unter fairen Bedingungen hergestellt, aber sie sind bereits angefertigt und benutzt. Ihre Wiederverwendung reduziert die Belastung für die Umwelt. Allein der enorme Wasserverbrauch beim Färben von Kleidung spricht für den Kauf in Secondhandshops: Eine einfache Jeans verursacht einen Wasserverbrauch von 8.000 Litern. Kaminski ist der Meinung, dass die Modeindustrie einer der größten Klimakiller und Umweltverschmutzer unserer Zeit ist: „Die Modeindustrie ist Ressourcenfresser, benötigt unglaublich viel Wasser, verschmutzt mit Chemikalien unser Trinkwasser, und die Kleidung lässt sich aufgrund ihres oft hohen Plastikanteils nicht zersetzen.“

In gebrauchter Kleidung sind weniger Chemikalien enthalten. Sie wurde bereits mehrfach gewaschen, sodass die bedenklichen Stoffe bereits ausgewaschen sind. Und Nachhaltigkeit liegt weiter voll im Trend, das hat auch die Industrie längst begriffen, auch die Modebranche. Mit Brands wie „H&M Conscious“ wendet sie sich erfolgreich an eine umweltbewusste Klientel. Wenn man sich aber die Zahlen ansieht, kann einem die Ironie dabei kaum entgehen: Jährlich werden mehr als hundert Milliarden Kleidungsstücke hergestellt. „Das sind mehr, als alle Menschen auf diesem Planeten jemals auftragen können“, betont Kaminski.

Doch ausgerechnet die Secondhandgeschäfte müssen schließen. Sie finden zwischen Online-Angeboten und steuerlichen, gesetzlichen und sonstigen Auflagen ihren Platz nicht mehr, so die Petition. Die Gewinnspanne sei zu niedrig, während der Arbeitsaufwand hoch sei. Das schreckt vor allem junge Gründer*innen von einer Übernahme ab – und genau das will die Initiatorin mit ihrer Petition ändern. Negin Behkam

Quelle: https://taz.de/Archiv-Suche/!5694580&SuchRahmen=Print/